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1920er-Jahre

In den 1920er Jahren hatte Augsburg mit einigen Problemen zu kämpfen. Zwei der gravierendsten waren die hohe Zahl an Wohnungssuchenden und der Wohnraummangel, der hierfür verantwortlich war. Es gab zeitweise etwa 5000 Wohnungssuchende[1], wie beispielsweise in den Jahren 1926/27, für die Augsburg ein Programm startete, das Wohnraum schaffen sollte. Zu diesem Zwecke wurde die WBG (Wohnungsbaugesellschaft) Augsburg 1927 gegründet.

Bis zu diesem Zeitpunkt war der Wohnungsbau geprägt von staatlichen und kommunalen Subventionen sowie der Bereitstellung von öffentlichen Geldern zur Fertigstellung von Wohnraum.[2] In Augsburg wurden öffentliche Gelder beispielsweise in Oberhausen-Nord, Lechhausen etc. zur Erschließung von Wohnraum verwendet. Durch die Gründung der WBG Augsburg kamen auch privatwirtschaftliche Faktoren hinzu, weil nun unabhängige Unternehmen wie die WBG selbstständiger agieren konnten, obwohl sie mit öffentlichen Geldern unterstützt wurden.[3] Den Höhepunkt des Wohnungsbaus bildeten die Jahre 1928/29. In dieser Zeit entstand in Oberhausen unter anderem der Eschenhof, der Wohnraum bieten sollte, aber später auch als Amt dienen konnte, falls ein solches benötigt werden sollte. Viele der Jugendlichen und Kinder, die in diesem Gebäude, aber auch in ganz Oberhausen wohnten, besuchten schon in den 1920er Jahren die Kapellenschule, die in Oberhausen noch heute als eine der wichtigsten Schulen gilt.

Aber das Leben in Oberhausen bot trotz aller Probleme auch Freizeitspaß für alle Altersgruppen. Denn in Augsburg wurde auch zu dieser Zeit schon kräftig gesportelt. Der BCA war anfangs ein Verein für Freizeitsportler, doch 13 Jahre nach seiner Gründung erreichte er erstmalig die Erstklassigkeit im Fußball. Anfang der 1920er Jahre, in der Saison 1920/21, spielte man in Oberhausen höchstklassigen Fußball mit Gegnern wie 1860 München, FC Bayern München und Wacker München, den damals drei größten Vereinen Münchens. Der BCA (später FC Augsburg), der in den 1920er Jahren schon in der Gersthofer Straße im Stadtteil Oberhausen spielte, stieg allerdings nach dieser einen spitzenklassigen Saison wieder ab. Gegen 1860 München verlor man beide Male, doch gegen den FC Bayern konnte man zumindest das Heimspiel unentschieden spielen. Dennoch stand die Mannschaft am Ende der Saison nur auf dem vorletzten Tabellenplatz.[4]

Der Stadtteil Augsburg Oberhausen konnte also Ende der 1920er Jahre auf eine Dekade zurückblicken, die von Problemen geprägt war, wie sie in ganz Deutschland auf Grund der Weltwirtschaftskrise von 1929 herrschten, aber auch auf erstklassigen Fußball, wie ihn der BCA Augsburg gespielt hatte.

Text: CHRISTIAN SPÖRL